Dorferneuerung: Vorstandssitzung 13.02.2019

Beiträge zum Thema Dorferneuerung WallgauEinladung

zur öffentlichen Sitzung des Vorstandes
am Mittwoch 13. Februar 2019 um 19 Uhr
im Rathaus.

Mit Sitzungsbericht

 

Tagesordnung:

  1. Abriss Bungalow – Fördermöglichkeit durch die Dorferneuerung
  2. Sanierung der B11 durch das Straßenbauamt – Voraussetzungen zur Gestaltung der Randbereiche
  3. Info zum Entwicklungsstand Kirchenböbl
    Sonstiges

Disclaimer
Quelle: Aushang am Rathaus Wallgau

Informationen zur Arbeit des Vorstandes:
Wir möchten die Wallgauer Bürgerinnen und Bürger auf Woiga.de auch angemessen über die Arbeit des Vorstandes in den letzten Jahren informieren. Im Dezember 2015 wurde uns von Seiten des Vorstandes mehrfach zugesichert die Protokolle der öffentlichen Vorstandssitzungen zur Veröffentlichung zu erhalten. Sobald uns die Protokolle vorliegen, können Sie diese unter dem Schlagwort Vorstand Dorferneuerung aufrufen.

Sitzungsbericht:

Der nachfolgende Bericht wurde von uns als Zuhörer der Sitzung geschrieben. Wir haben ihn nach bestem Wissen verfasst und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Das offizielle Sitzungsprotokoll kann bei der Vorstandschaft der TG (Dorferneuerung) angefragt werden.

Zu Beginn der Sitzung begrüßte Frau Pavoni vom ALE (Amt für Ländliche Entwicklung) Bgm. Hansjörg Zahler sowie sieben der neun Vorstandsmitglieder der TG. Anwesend waren: Walter Brackenhofer, Alfons Goppel, Albert Neuner (Neuwirt), Bernhard Neuner jun., Dr. Johann Neuner (Wogner), Kathrin Simon und Anton Sprenger. Außerdem konnte Frau Pavoni vier Zuhörer begrüßen, darunter die Gemeinderäte Karlheinz Schwaiger und Bastian Eiter (beide WWV). Die Gemeinderäte nahmen auch am Sitzungstisch des Vorstandes Platz.

TOP 1:

Im ersten Tagesordnungspunkt wurde der geplante Abriss des Bungalows am Dorfplatz behandelt. Hierzu informierte Frau Pavoni, dass ursprünglich für eine Förderung des Abrisses zwingend ein fertiges Konzept für die anschließende Nutzung des Grundstücks erforderlich gewesen wäre. Da das ALE derzeit über eine komfortable finanzielle Ausstattung verfügt, hat sich Ihrer Auskunft nach die Sachlage geändert. So würde es im Moment ausreichen, wenn ein Beschluss des Vorstandes der TG und des Gemeinderats vorliegt, dass für die Fläche ein oder mehrere Projekte im Rahmen der Dorferneuerung geplant sind. So wäre die Fördervoraussetzung für den Abriss erfüllt.

Ursprünglich war angedacht, für den Orstkern ein Biomasse-BHKW zu errichten. Hierzu wurden schon umfangreiche Untersuchungen der FH Kufstein vorgenommen. Bgm. Zahler informierte, dass der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung am 31.01.2019 beschlossen hat, das Grundstück als Entwicklungsfläche für die Dorferneuerung herzurichten. Dabei legte sich der GR nicht auf ein Biomass-BHKW fest. Hierfür müsse vorab noch die Rentabilität geprüft werden. Für die GR-Sitzung am 7. März ist zu diesem Thema ein Vertreter der Energiewende Oberland eingeladen.
Zahler ergänzte, dass jetzt eine Entscheidung getroffen werden müsste. Die beiden anwesenden Dorfplatzanrainer bekräftigten weiterhin ihren Bedarf an einer zentralen Wärmeversorgung am Dorfplatz.

Da sich die Voraussetzungen zum damligen Konzept der FH Kufstein, wie z.B. der geplante Standort geändert haben, muss die Planung angepasst werden. Dies wird u.a. an der GR-Sitzung am 7. März zu besprechen sein. Im diesem Zusammenhang regte Fr. Pavoni an, frühzeitig die Vorstandschaft der TG in die Entscheidungsfindung mit einzubeziehen.
Als Fördersatz für einen Abriss nannte Fr. Pavoni 55%. Hier entgegenete Bgm. Zahler, dass er einen Fördersatz in Höhe von 65% in Erinnerung hatte. Dies will Fr. Pavoni in ihrem Amt abklären. Zudem merkte Sie an, dass somit der Abris noch in diesem Jahr über die Bühne gehen kann.

Der anwesende Gemeinderat Bastian Eiter erklärte, dass er mit einem befreundeten Fachplaner gesprochen hatte, der schon viel Erfahrung im Bau von BHKW’s auch ganz in der Nähe in vergleichbarer Größe hat. Er schlägt ein gasbetriebenes BHKW mit einem Grundlastkessel und mehreren Spitzenlastkesseln, die kaskadenförmig zugeschaltet werden können. So lasse sich die Anlage auch für die Zukunft erweitern. Eine vergleichbare Anlage (570 kW) kostete rund € 170.00,- (Anlagentechnik ohne Gebäude) sowie rund € 130.000,- für das Nahwärmenetz. Nach Auskunft seines Bekannten würde sich ein derartiges BHKW finanziell in jedem Fall rechnen.

Als einfache Option wäre auch die Realisierung mittels Contracting durch die ESB Wärme GmbH möglich. Hierbei werden alle Kosten von der Planung über die Ausführung, Betrieb und Wartung übernommen. Die Abrechnung der beteiligten Gebäude wird über die Energiemengenabnahmen ermittelt.
Bgm. Zahler erwiderte, dass wir noch nicht so weit sind. Das gehört vernünftig berechnet. Vorstand Dr. Neuner ergänzte, dass die Hackschnitzel (Biomasse) eine zusätzliche Wertschöpfung im Dorf bedeuten würde. Ein großer Teil der Waldbauern verbrauche jedoch schon seine Hackschnitzel selbst. Neuner fügte noch hinzu, dass falls wir ein BHKW realisieren möchten, dann jetzt, bevor die B11 saniert wird (siehe TOP 2).

Die Vorstandschaft folgte einstimmig dem Beschlussvorschlag von Fr. Pavoni, den Bungalow 2019 abzureißen um die Fläche (Fl.-Nr. 122) für die Umsetzung einer Nahwärme vorzubereiten.

TOP 2:

Fr. Pavani erklärt, dass die Straßenschäden auffällig zugenommen haben. Nach einem Telefonat mit dem Straßenbauamt (Anm. d. Red.: Staatl. Bauamt, Bereich Straßenbau) kann die fällige Sanierung der B11 max. zwei Jahre hinausgezögert werden. Falls bis dahin noch keine bauliche Umsetzung für den Dorfplatz mit dem Kirchenböbl erfogt ist, könnte man diesen Bereich (Einfahrt Schulstraße bis zum Parkplatz der Raiffeisenbank) aussparen.

Eine Verbreiterung der Gehsteige wäre förderfähig, wenn diese eine Breite von mind. 1,5 m erhielten. Derzeit liegt die Gehsteigbreite bei 1,2 m. Dies würde nur möglich sein, wenn gleichzeitig die vorhandene Straßenbreite von insgesamt 7,5 m reduziert würde. Nach Auskunft von Fr. Pavoni hat das Straßenbauamt schon seine Zustimmung signalisiert, da die Mindestbreite der Straße (innerorts) bei 6,5 m (eine Fahrspur 3,25 m) liegt.

Derzeit fahren durchschnittlich 6.500 Kfz in 24 h über diese Straße. Der Spitzenwert liegt bei über 10.000 Kfz/24h. (Zahlen zur Verkehrserfassung siehe Gemeinderatssitzung vom 22.11.2018 TOP 1) Am sinnvollsten würde man mit dem südlichen Bereich beginnen. So wären auch Bepflanzungen und Grünstreifen mit einzuplanen. Für die Planungen sollte ein Ortstermin mit Verantwortlichen des Straßenbauamts erfolgen. Hierzu sollte nach Meinung von Bgm. Zahler eine Grobplanung aufgestellt werden. Die möglichen Flächenstreifen zur Verbreiterung der Gehsteige würden kostenneutral an die Gemeinde abgetreten werden.
Die Vorstandschaft beschloss daher einstimmig, das Ingenieurbüro Heubeck (Bad Tölz) zu beauftragen, eine Entwurfsplanung für die Neugestaltung der B11 im Ortsbereich zu erstellen.

TOP 3:

City-Markt: Bürgermeister Zahler informierte über den aktuellen Stand zum Kirchenböbl. Hier steht insbesondere das Thema der Nahversorgung in einem angestrebten Neubau im Mittelpunkt. Zu dem in der GR-Sitzung vom 26.07.2018 erstmals angesprochenen Vorschlag zu einem sog. City-Markt merkte Bürgermeister Zahler an, dass sich die Begeisterung möglicher Betreiber in Grenzen halte. Bisher gab es hierzu mehrere Absagen, dennoch sei man noch mit etwa 2 bis 3 Interessenten im Gespräch.

Dorfladen nach Franchise-Konzept: Aktuell werde auf Hinweis von Hr. Weisenberger an der Entwicklung eines Dorfladens für regionale Vermarktung auf Basis eines Franchise-Konzepts gearbeitet, so der Bürgermeister. Zusammen mit Vorstandsmitglied und Gemeinderat Bernhard Neuner hat man sich einen Dorfladen in Grabenstätt angesehen. Der Franchisegeber hat sich auf Dorfläden zur regionalen Vermarktung spezialisiert und will sich mit seinen ca. 800 – 900 Artikeln bewusst von Supermärkten abheben.

Derzeit wird durch den Bürgermeister ein Businessplan erstellt, um die Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Vorstand Bernhard Neuner informierte weiter, dass der Franchisenehmer ein komplett fertiges Konzept aus Lieferservice, Produktsortiment, Einrichtung, Kassen- und Verwaltungssoftware sowie Werbepaket erwirbt. So entfalle eine zwei- bis dreijährige Vorbereitungszeit.
Zusätzliche regionale Produkte könnten, wenn sie den Bewertungsvorgaben für Regionalität und Qualität entsprächen, in das Angebot mit aufgenommen werden. So wären z.B. Produkte der Wallgauer Landwirte oder der Verkauf von Ettaler Käse möglich.
Der besuchte Laden in Grabenstätt (Chiemgau) hatte eine Verkaufsfläche von etwa 50-60 m² und ein zweiter Laden in Pegnitz mit ca. 150 m². Die Produkte sollen sich durch Regionalität und Qualität auszeichnen und sind etwa 10% teurer als Supermarktware. Außerdem sollen die Produkte bis zum Hersteller nachvollziehbar sein.

Bürgermeister Zahler ergänzte, dass er fast bei jedem Gästekontakt darauf angesprochen werde, dass in Wallgau eine Einkaufsmöglichkeit fehle. Dies ist eine zentrale Frage nicht nur für die Entwicklung im Tourismus.
Die Grundkosten für den Pächter seien sehr niedrig. Neben den Franchisegebühren kämen nur nach die Pachtkosten für die Räumlichkeiten hinzu. Einen Probebetrieb wolle man noch 2019 in der Weinstube starten. Nach einem halben Jahr sollten genug Zahlen vorliegen um zu sehen, ob das Konzept aufginge oder nicht.
Frau Pavoni vom ALE fragte nach, ob denn die Ärztin oder der Apotheker, die ebenfalls an einem Einzug in einem Kirchenböbl-Neubau interessiert waren, so lange warten würden. Dies wurde von Bürgermeister Zahler bejaht.

Zweiter Bürgermeister Karlheinz Schwaiger findet es grundsätzlich gut wenn der Bürgermeister arbeitet, zeigte sich aber überrascht, dass er hier in der Vorstandssitzung erstmals von diesem Vorhaben erfahre, noch bevor der Gemeinderat über diese Pläne informiert wurde. Er sehe dies problematisch, da man regelmäßig auf der Straße angesprochen werde, ohne Auskunft geben zu können.
Bürgermeister Zahler entgegnete, dass so ein Vorgehen üblich sei, da man lediglich eine Idee auf Machbarkeit geprüft habe. Der Gemeinderat soll in der nächsten Sitzung am 07.03.2019 informiert werden.
Vorstand Bernhard Neuner ergänzte, dass noch nichts Fakt sei oder unterschrieben wurde. Vorstand und Gemeinderat Albert Neuner fügte noch hinzu, dass jeder Gemeinderat wie auch alle anderen Bürger die Möglichkeit gehabt hätten, zu dieser öffentlichen Vorstandssitzung zu kommen.

Verschiedenes:

Verabschiedung Frau Pavoni:
Fr. Pavoni hat zum Ende der Sitzung noch mitgeteilt, dass sie wegen einer internen Versetzung in ein anderes Sachgebiet die Betreuung der Dorferneuerung Wallgau zum 1. März abgeben wird. Ein/e Nachfolger/in steht noch nicht fest, wird aber in Kürze benannt. Bgm. Zahler bedauerte dies und bedankte sich für die angenehme Zusammenarbeit. Er würde sich freuen, wenn er sie bald mal wieder in Wallgau sehen würde.
Aussichtskurve Risser Straße:
Auf Nachfrage von Fr. Pavoni, wie es denn mit dem geplanten Aussichtspunkt an der Risser Straße aussähe, antwortete Bgm. Zahler, dass dieser noch in 2019 in Angriff genommen werde. Die Fördermittel wurden bereits zugesagt.

Da es keine weiteren Wortmeldungen gab, schloss Fr. Pavoni um 20.32 Uhr die Vorstandssitzung und wünschte allen einen guten Heimweg.

WBE und BEI

• Lesen Sie hier unseren Sitzungsbericht zur letzten öffentlichen Vorstandssitzung vom 11.07.2017

Lesen Sie hier auch unsere Sonderseite mit umfangreichen Informationen zur Dorferneuerung

Ein Kommentar

  1. Hans
    2. März 2019    

    Zu Top 3 ist nur zu sagen, dass es für Familie Schuwerk, die sich jetzt schon lange einen Kopf über einen Dorfladen gemacht hat und ihr Konzept bereits realisiert habt, ein Schlag ins Gesicht sein muss.

    Hat denn niemand vorher darüber nachgedacht, dass deren Ladenexistenz mit solch einem Franchise-Dorfladen auf dem Spiel steht.

    Ich finde es verwerflich von Seiten des Bürgermeisters klammheimlich solch ein Konzept zu prüfen und dafür einen Businessplan zu erstellen. Hier wird sehr heimtückisch über ein bereits bestehenden Dorfladen hinweg gearbeitet.

    Wenn es wieder einen Laden für Wallgau geben soll, dann doch bitte einen Vollsortimentler wie wir schon hatten und der nicht unbedingt soooo eine direkte Konkurrenz für bereits bestehende Läden ist.
    Ein Franchise-Dorfladen ist nur unnötige Konkurrenz für den bereits BESTEHENDEN DORFLADEN, der ohne Unterstützung der Gemeinde sich ein Bein ausgerissen hat, damit Wallgau weiterhin versorgt bleibt.

    In diesem Sinne, vielen Dank an Familie Schuwerk!!!!!!!

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